deutscher Chemiker; Entdecker des Verfahrens der Kohleverflüssigung; Nobelpreis 1931 für Chemie zus. mit Carl Bosch
* 11. Oktober 1884 Goldschmieden bei Breslau
† 31. März 1949 Buenos Aires (Argentinien)
Wirken
Friedrich Bergius wurde am 11. Oktober 1884 in Goldschmieden bei Breslau als Sohn des Besitzers einer chemischen Fabrik geboren. Seine chemischen Studien schloß er 1907 in Leipzig mit der Promotion ab, war dann Assistent in Berlin bei Nerust und in Karlsruhe bei Haber. Im Jahre 1909 habilitierte er sich in Hannover. Schon 1913 konnte er erste Versuche zu einem Verfahren der Kohleverflüssigung patentieren lassen. Seit 1916 wurde das Verfahren in einem besonderen Laboratorium in Mannheim-Rheinau weiter ausgebaut, seit 1921 in Verbindung mit der Badischen Anilin- und Sodafabrik. Als B. sein eigenes beträchtliches Vermögen geopfert hatte, fand er Unterstützung im Ausland, nicht aber bei der Reichsregierung. Später übernahm I. G. Farben das neue Bergius-Verfahren und 1927 wurden zu dessen Ausnutzung die bei Merseburg erbauten Leuna-Werke in Betrieb genommen. Im Jahre 1928 brachte B. ein neues Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Holz zur Kenntnis der chemischen Welt. Für diese seine Verdienste erhielt B. im Jahre 1931 zusammen mit Carl Bosch den Nobelpreis für Chemie. B. lebte seit dem ersten Weltkrieg bis 1942 in Heidelberg ...